Deutsche Bank: Drama, Tragödie oder Happy End?

Deutsche Bank: Drama, Tragödie oder Happy End?

Kaum, daß die Glocke zwölf schlug heute, riefen schon die ersten an. Und mailten, nicht maulten. Wo bleibt der Börsebius? In der Tat, ich bin ein wenig zu spät dran heute und das ist gar nicht nett von mir. Allerdings nicht als Ergebnis purer Faulheit oder Sturheit, sondern weil ich noch auf ein paar wichtige Fakten warten wollte. Voila, hier sind sie. Je vous presente la „Deutsche Bank“.

Also, was mich dieses Institut Nerven kostet, geht echt auf keine Kuhhaut. Seit Monaten steht das Geldinstitut auch in meiner TopTen Masterliste und ich leide, genauer litt wie jeder andere unter jeder neuen kurszerschmetternden Nachricht. Nach Milliardenschweren Rechtsstreitigkeiten (alter Hut), unsäglichen Bilanzverlusten (kennen wir auch schon zur Genüge) noch die Botschaft, daß die US-Tochter nicht einmal den Streßtest der Bankenaufsicht schaffte, wieder einmal nicht. Können die denn gar nichts mehr richtig?

Kurzum, ich habe mich in den letzten Tagen ernsthaft damit beschäftigt, die Aktie endlich aus meiner Masterliste zu werfen. Aber nicht nur, daß ich auch eine treue Seele bin, ich habe auch das Gefühl gehabt, jetzt aufgeben wäre die falsche Entscheidung, es ist dieses berühmte Bauchgefühl halt.

Und genau heute kamen zwei Nachrichten, die ich mit einer gewissen Faszination studiert habe und die mich, ganz ehrlich, eigentlich auch elektrisierten. Ziemlich sogar.

Die erste Nachricht lautet: Die Deutsche Bank engagiert Cerberus als Berater. Das ist nachrichtentechnisch ein ziemlicher Hammer und so ungefähr das erste Mal bei einer großen  Börsengesellschaft hierzulande, daß ein Großaktionär so ein Beratungsmandat erhält. Cerberus soll der Bank helfen, die Kosten zu senken und neue Einnahmequellen zu erschließen. Wer Cerberus kennt, weiß, daß das Wort vom neuen Besen ziemlich untertrieben ist. Die Jungs werden in der Branche auch als Höllenhunde bezeichnet, was der Deutschen Bank meines Erachtens nur guttun kann. Und wird. Glaube ich.

Und dann noch dies: Wie einige Vögel von den Dächern pfeifen, soll die Deutsche Bank demnächst die Lizenz bekommen, „chinesische Anleiheemissionen“ in China begleiten zu dürfen. Mit der neuen Lizenz, so sie kommt, würde die Deutsche Bank in China zu großen Adressen wie JP Morgan und BNP Paribas aufschließen. Das ist ein enorm prestigeträchtiger Markt und natürlich auch gut für die Ertragsseite des Deutschen Instituts. Persönlich halte ich die Aussichten, daß die Genehmigung in den nächsten Tagen erteilt wird, für recht gut. Achten Sie doch bitte auf die  Tagespresse.

Nach alledem gilt für mich durchaus: Aktueller Kurs im Moment 9,71 Euro. Möglicher Kurs auf Sicht von 18 Monaten eben diese Zahl 18. Riskant diese Aussage, ja klar. Aber meines Erachtens fundiert. Dem Mutigen gebührt die Welt. Die Deutsche Bank steckt in akuter Aufstiegsgefahr. Bitte!

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin es auch. Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“