Bayer, was nun? Oder warum man sich niemals in eine Aktie verlieben sollte…

Bayer, was nun? Oder warum man sich niemals in eine Aktie verlieben sollte…

Ach, was habe ich das alles in den letzten Jahren schon erlebt. Immer wieder rufen mich Börsebius Leser an und schwärmen mir von einer Aktie vor, wie toll sie doch sei. Und überhaupt, der Gewinn wäre doch so enorm oder der Cashflow gestiegen, das Produkt sei doch sowieso genial und außerdem hätte die FAZ positiv darüber geschrieben und so weiter und so weiter. Und vor allem, ich müsste diesen wunderbaren Titel doch wohl auch mögen. Oder?

In der Regel schwant mir dann nichts Gutes. Ich frage dann, wann haben Sie die Aktie gekauft und wie sehr ist sie denn schon im Minus? Und dann passiert genau das, was Sie schon ahnen. Der Anleger hat sich in die Aktie verliebt und sucht im nach hinein haufenweise Gründe dafür, den Titel bloß nicht verkaufen zu müssen. Inklusive Anruf bei Börsebius, quasi als personifizierte Rückversicherung.

Und eben bin ich selbst im Begriff vom hohen Ross der Selbsttäuschung zu fallen. Gottlob habe ich grade einen Praktikanten im Haus, der lernen will, wie das mit Wertpapieren und Fonds so geht. Dem habe ich just zu erklären versucht, warum ich von der Bayer Aktie so viel halte und daß es bald einen umfassenden Vergleich zum Thema Glyphosat geben wird und Bayer im übrigen auch die Zulassung für ein vielversprechendes Onkologiemedikament in China erhalten habe und der Markt im Übrigen anscheinend den Titel falsch einschätzte, das Bayer-Bashing eh übertrieben sei.

Und, lieber Romas, so heißt mein Praktikant, die Ankündigung von Bayer von letzter Woche, ein umfassendes Kostenrestrukturierungsprogrammes (auf das die Börse so empfindlich reagierte) zu starten, sei doch eigentlich ein gutes Zeichen. Und so weiter. Und so weiter.

Argumentationsdramaturgie

Doch nach der Lobhudelei für den Leverkusener Chemie und Pharmakonzern fing es an bei mir gedanklich zu grummeln und dann habe ich auch noch eine Nacht schlecht geschlafen. Dann aber war mir klar, daß die Argumente zwar alle stimmen (möglicherweise), aber ihre Dramaturgie nicht mehr. Also, daß es wohl dringend einer Neugewichtung der Einflussfaktoren bedarf.

Ich verstehe nunmehr, das dieser Tage angekündigte Kostenreduzierungsprogramm ist doch keine gute Nachricht, sondern nichts anderes als ein finanzieller Notstand. Bayer musste gewissermaßen bilanziell die Hosen runterlassen, also im Grunde einen finanziellen Offenbarungseid leisten. Bayer ist heute mit rund 46 Milliarden Euro weniger wert als der Betrag, der vor zwei Jahren noch für Monsanto ausgegeben wurde. Schrecklich.

Der kommende Glyphosat Vergleich ist im Grunde jetzt schon Vergangenheit und die Geldnot von Bayer bereits Realität wie auch Zukunft. Und daß eben führende Ratingagenturen Bayers Kreditwürdigkeit auf Richtung Ramsch herabgestuft haben, bestärkt meine jetzige defensive bis ablehnende Haltung zu Bayer doch sehr. Enttäuschte Liebe also.

Allerdings, Flirten mit einer Aktie ist schon erlaubt und eine feine Sache.

So bleibt einem die Chance, Titel zu entdecken, auf die andere vielleicht nicht so schnell kommen. Das gilt vor allem für Aktien, bei denen sich ein Betrachtungswinkel schlagartig oder auch peu à peu geändert hat und wo der Markt die Bedeutungsumkehr allerdings noch nicht so richtig verstanden hat.

Ich finde, das gilt derzeit für Kali+Salz AG. Der Salz- und Düngemittelhersteller gilt bei Börsianern als hoffnungslos überschuldet und daher hieß es allerorten: Finger weg von der Aktie. Doch wie es im Moment aussieht, schafft Kali+Salz durch den Verkauf seines amerikanischen Salzgeschäftes eine veritable Entschuldung.

Und im Übrigen reizt mich auch Nokia sehr. Die galten auch jahrelang an den Finanzmärkten als häßlich gewordenes Entlein und das stimmt meines Erachtens auf gar keinen Fall mehr. Je mehr Huawei in die Bredouille gerät, desto mehr könnte Nokia vom 5G Ausbau profitieren. Und außerdem gewannen die Finnen jüngst einen milliardenschweren Rechtsstreit gegen Daimler. Finde ich alles total spannend!

Kurzum: Ich plädiere also nach wie vor und ausdrücklich fürs Flirten mit Dividendentiteln. Wie anders soll Begeisterung für eine Aktie erweckt werden, wenn nicht übers Flirten? Doch, prüfe, wer sich ewig binde.

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“

Keywords: Aktie verlieben, Bayer, K+S, Top-Chance, DAX, MDAX, Kaufgelegenheit, Börsenpsychologie, Nokia, Netzwerk, Telekommunikation, 5G, Verschuldung, Kostensenkung

 

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