Ukraine, Taiwan, Hyperinflation, Bitcoin: Hilfe, mein Depot säuft ab – oder eben nicht…

Ukraine, Taiwan, Hyperinflation, Bitcoin: Hilfe, mein Depot säuft ab – oder eben nicht…

 

Wer in diesen Tagen einen Blick in sein Depot wagt, wenn er sich denn traut, wird vermutlich keinen großen Spaß haben, im Gegenteil. Im Schnitt liegen Börsianer mit ihren Investments ziemlich in der Verlustzone, etliche Anrufer berichten von Substanzverlusten, die irgendwo zwischen 15 (noch ganz ok) und 25 Prozent (schon eine Menge) liegen.

Wieso ist der DAX nicht unter 10.000 Punkten?

Dabei ist alles eine Frage der Perspektive. Wenn Sie bitte nochmal eine Blick auf die Überschrift dieser Kolumne wagen, dann frage ich mich allen Ernstes, wieso der deutsche Aktienindex nicht längst schon unter 10.000 Punkten liegt, sondern, bezogen auf sein Allzeithoch, „nur“ knapp 19 Prozent verloren hat.

Normalerweise ist es doch so, daß – nach früheren Erfahrungen – der Ukrainekrieg alleine, die Hyperinflation alleine, der Taiwankonflikt alleine, die Lieferkettenproblematik alleine dicke ausgereicht hätten, einen Aktienindex viel drastischer nach unten zu drücken. Ein Gemisch aus mehreren Negativszenarien rechtfertigte meines Erachtens durchaus einen Indexstand von 8.000 Punkten. Es sei denn….

Die Börse „bezahlt“ immer die Zukunft

Viele Marktbeobachter – und leider auch Schreiber von Börsenkommentaren – übersehen dabei einen ganz wesentlichen Aspekt. Eine Aktie wie auch ein Aktienindex reflektiert niemals die Gegenwart, sondern immer die Zukunft. Oder mit anderen Worten, alles, was bekannt ist (etwa Ukraine- Krieg und Inflation), steckt schon im Kurs drin, der Fachausdruck dafür lautet „eskomptiert“.

Es muss also etwas „in der Zukunft liegendes“ sein, was dem deutschen Aktienindex DAX derzeit so sehr hilft. Ich glaube, daß der DAX und auch die Finanzmärkte ein baldiges Ende des Ukrainekrieges „einpreisen“ und auch ein Ende der Lieferkettenproblematik, und ja, auch einen Rückgang der exorbitanten Inflationsraten.

Und der Börsengang von Porsche?

Aktuell finde ich auch bemerkenswert, daß es schon im Frühherbst einen fulminanten Börsengang von Porsche geben soll. Das im derzeit so katastrophalen Umfeld. Das passt nur zusammen, wenn die Akteure mit einer Veränderung der geopolitischen Lage rechnen. Es gibt also durchaus gewichtige Gründe für einen DAX, so wie er sich im Moment ja ganz gut schlägt.

Megatrend und Hidden Champions

Dennoch gilt es sich für alle Szenarien zu wappnen, also auch gegen weiter fallende Kurse, falls meine optimistischen Annahmen doch nicht zutreffen sollten.

Eine gewichtige Strategie bei der Steuerung eines Aktienportfolios ist, einen – kommenden – Megatrend zu erahnen und dann die „passenden“ Werte ins Depot zu legen.

Das waren zum Beispiel vor einigen Jahren Technologie Aktien wie Google, Facebook, Apple und Amazon. Damit konnte, wer früh genug dran war, irre Renditen erzielen. Heute würde ich aber dringend abraten, weiter oder wieder in solche Werte zu investieren. Dieser Megatrend ist eindeutig zu Ende.

Heute wird immer wieder als neuer Megatrend „Hydrogen“ aufgerufen und ich selbst bin schon seit geraumer Zeit ein Fan der Wasserstoffbranche. Allerdings gibt es da auch Werte, mit denen man nicht so gut fährt oder anders, mit denen man ordentlich Minus machen konnte. Daher habe ich von Anfang an versucht, in meiner Börsebius Wasserstoffaktien Ampel den Werten ein „grün“ zu geben, denen ich was zutraue, während „orange“ und „rot“ als entsprechende Warnsignale gelten.

Auf jeden Fall fährt gut, wer dem aktuellen Megatrend „Value“ treu ist oder bleibt. Value Aktien sind etwa Siemens, Münchener Rück, Coca Cola, Kraft, ja, und auch Bayer.

Stock Picking lohnt sich immer

Eine gute Strategie kann aber auch sein, sich einzelne Aktien genauer anzuschauen. Dieses „Stock Picking“ ist natürlich nicht für den Durchschnittsanleger geeignet, da er entweder die Zeit nicht hat und auch nicht das dafür nötige Detailwissen. Daher habe ich mir die Mühe gemacht, Ihnen diese Arbeit abzunehmen und drei Aktien aus dem Bereich herausgesucht.

Iberdrola (ISIN ES0144580Y14)

Die spanische Gesellschaft ist einer der größten europäischen Versorger und eine Mischung (ungefähr hälftig) aus Netzwerkbetreiber und Stromproduzent. Rund die Hälfte des Stroms wird aus erneuerbarer Energie gewonnen.
Das Unternehmen verfügt über hohe wiederkehrende Einnahmen, stabile Margen, Ankeraktionäre und ein vergleichsweise gut kalkulierbares Geschäftsmodell. Umsatz und Gewinn dürften auch in den nächsten zwei Jahren um ca. 5% steigen, während sich die Nettomarge leicht auf 10% verbessert.
Der Aktienkurs läuft in der aktuellen Marktmisere seit einem Jahr seitwärts und liegt „nur“ ca. 20% unterhalb des Allzeithochs vom Frühjahr 2021. Mit einem KBV von 1,3 und einem geschätzten KGV von 15 für 2022 mögen wir momentan Aktien wie diese als „klassisches“ Value-Investment mit grüner Wachstumsphantasie.

Zurich Insurance N (ISIN CH0011075394)

Das aktuelle Marktgeschehen legt die Betrachtung eines weiteren Value-Wertes nahe: Zürich-Versicherungen.
Die „Zürich“ gilt wie andere Versicherungsaktien als vermeintlich langweilige und risikoarme Anlage, aber wegen der allgemeinen Anfälligkeit des Finanzsektors gegenüber Krisen aller Art kommt es auch hier immer wieder zu Kurseinbrüchen. Diese haben sich allerdings regelmäßig als Kaufgelegenheiten erwiesen, weil das recht gut kalkulierbare Geschäftsmodell langfristig einen ordentlichen Aufwärtstrend aufweist.

Dies gilt auch für die Zürich, deren Kurs zwar auch unter dem Ukraine-Krieg gelitten hat, aber aktuell sogar leicht im Plus seit Jahresanfang steht. Das Geschäft steht auf drei Beinen: dem dominanten und hochprofitablen Sachversicherungsgeschäft, dem klassischen europäischen Lebensversicherungsgeschäft und dem US-Spezialgeschäft „Farmers“, das teilweise genossenschaftlich organisiert ist und wenig Eigenkapitalrisiken beinhaltet.

Samsung Electronics Ltd. (ISIN US7960508882)

Heute ist ein Zwitter-Wert aus dem internationalen Universum an der Reihe: Samsung. Zwitter deshalb, weil die Aktie so preiswert ist wie ein typischer Value-Wert, aber immer noch recht stark wächst. Fondsmanager sprechen in letzter Zeit von derartigen Aktien gerne als „Value 2.0“.

Samsungs Geschäftsmodell ist so breit und gleichzeitig tief in der Fertigung geworden, dass uns Produkte und Systeme praktisch allerorten im Alltag begegnen: Mobile Endgeräte, Konsumelektronik, 5G, autonomes Fahren, Chips und Speichermedien sowie Künstliche Intelligenz und Virtuelle Realität.

Generell gilt aber bei der Aktienauswahl immer: Dreimal nachdenken, einmal handeln. Dann steht einem optimalen Depotmix nicht mehr so viel im Wege.

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“

Tags: Börsebius, Kolumne, Finanzmärkte, Börsebius TopSelect, Börsebius TopMix, Börsebius Bosses Follower Fund, EZB, Zinsen, Inflation, Taiwan, Ukraine, Geldmenge, Iberdrola, Zurich Insurance, Samsung, Porsche

 

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