Der famose Porsche Börsengang oder wie ein krummer Hund schön gemacht wird

Der famose Porsche Börsengang oder wie ein krummer Hund schön gemacht wird

 

Donnerwetter, der Porsche Clan traut sich was.

Erst mal die Fakten:

Der Volkswagenkonzern bringt am 29. September seine Sportwagentochter Porsche AG (teilweise) an die Börse. Auf Basis der festgelegten Preisspanne für die zur Platzierung der (stimmrechtslosen) Porsche Vorzugsaktien von 76,50 bis 82,50 Euro wird der schwäbische Edelkarrenhersteller dann mit 70 bis 75 Milliarden Euro bewertet. Das ist deutlich mehr als die Wettbewerber Mercedes und BMW so kosten, die ja auch nicht gerade Blechbüchsen bauen. Der Emissionserlös dürfte also zwischen 8,7 und 9,4 Milliarden betragen.

Ein Viertel aller Porsche Vorzugsaktien kann also seit gestern bis zum 28. September auch durch private Anleger gezeichnet werden. Es besteht für mich auch gar kein Zweifel am Erfolg der Emission, denn vier sogenannte „Cornerstone-Investoren“ haben bereits rund 40 Prozent der gesamten Emission gezeichnet, darunter Katar und der norwegische Staatsfonds und – man glaubt es kaum – auch das Land Niedersachsen. Außerdem hört man unter Pfarrerstöchtern bereits von einer vielfachen Überzeichnung des IPO.

So gesehen ist es am Ende dann doch nicht so erstaunlich, daß der Börsengang von Porsche zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt inszeniert wird. Ukrainekrieg, Rezession, starke Marktschwankungen sind eigentlich Gift für solche Vorhaben am Kapitalmarkt.

Der krumme Hund

Bitte, lieber Aktienfreund, der Porsche Börsengang ist gewiss nicht ein Going Public zum Vorzeigen. Schon gar nicht im Sinne der Aktionäre, die sind nämlich dem Porsche Clan ziemlich schnuppe. Die ganze Chose hat nur einen einzigen Sinn, den Eigentümerfamilien Porsche/Piech via Stammaktien die Macht im Konzern wieder herzustellen und auf Dauer zu sichern.

Die „normalen“ Aktionäre werden mit Vorzugsaktien abgespeist, die – natürlich im Sinne des Erfinders – keinerlei Stimmrechte beinhalten. Und das ist auch genauso konzipiert und das krasse Gegenteil von „good governance“.

Also ein richtig krummer Hund. Der wird am Ende dann auch noch schön gemacht durch die Tatsache, daß eine Sonderdividende bei einem Erfolg des Börsenganges ausgeschüttet werden soll. Warum ausgerechnet Niedersachsen Vorzugsaktien in Hülle und Fülle gezeichnet hat, würde in Köln glatt als Klüngel durchgehen, wie das da in Hannover heißt, weiß ich nicht, bleibt aber komisch.

Wo genau liegt aber jetzt der „krumme Hund“? Das hat damit zu tun, daß sich die Familien Porsche und Piech quasi nebenbei ein Schachtelprivileg von 25% der Porsche Stammaktien sichern und das zu abartig günstigen Konditionen. Den „normalen“ Aktionären bleiben dann nur noch stimmrechtslose Vorzugsaktien.

Diese Schräglage der Interessen und die Verhohnepiepelung der Kleinaktionäre sieht man auch an dem Umstand, daß der Chef von Porsche und Volkswagen jeweils den gleichen Hut aufhat, also Oliver Blome sich jeweils gegenüber sitzt. Der personifizierte Interessenkonflikt gewissermaßen. Und: Verschachtelte Eigentümerstrukturen waren noch nie im Interesse von klaren Verhältnissen.

Dennoch Eisbrecher

Gleichwohl bete ich dafür, daß der größte Börsengang seit 25 Jahren Erfolg hat und eigentlich bin ich auch sicher, daß alles gut gehen wird trotz aller Meckerei.

Warum? Naja, Porsche würde dann als Eisbrecher für den Markt weiterer Börsengänge fungieren, bei denen Anleger dann auch tatsächlich witzige Einstiegschancen hätten: etwa bei der Wasserstofffirma Nucera (thyssenkrupp) oder DKV Mobility.

Und das wäre gut so.

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“

Tags: Börsebius, Kolumne, Finanzmärkte, Börsebius TopSelect, Börsebius TopMix, Börsebius Bosses Follower Fund, Porsche AG, Porsche SE, Volkswagen, Niedersachsen, Oliver Blome, Schachtelprivileg

 

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