Aktienmarkt, was nun?

Aktienmarkt, was nun?

Die Ostertage habe ich auch mal genutzt, ausführliche Kommentare und Analysen von Kapitalmarktexperten über die weiteren Avancen des DAX und der internationalen Finanzmärkte zu studieren und ehrlich, viel schlauer bin ich durchaus nicht. Geschweige denn hellsichtiger.

Auffällig ist, den großen Crash hat eigentlich keiner so richtig auf dem Zettel, mal von den Untergangspropheten abgesehen, die aber teilweise schon seit Jahren runterrattern, wann denn nun endlich alles zusammenbricht.

Gamechanger Nullzins

Man kann es aber drehen und wenden, wie man will. Die Finanzmärkte sind ein perfektes Ebenbild des Zinsszenarios und solange sich hier die Verhältnisse nicht ändern, wird sich auch der DAX von einem Rekord zum anderen nach oben hangeln. Rückschläge mit eingeschlossen, aber eben nicht von langer Dauer. Es ist schon sehr verblüffend, mitzuerleben, daß selbst die Coronakrise nicht in der Lage ist, dem Gamechanger „Nullzins“ in irgendeiner Weise zu schaden.

Konjunkturerholung kommt

Und jetzt jubeln auch noch die Auguren, daß nach dem Durchbruch beim Impfen die Konjunktur weltweit ein Wunder nach dem anderen erleben wird und daß das doch ein weiteres Argument für ein Fortbestehen der Hausse darstelle, oder sehen Sie das etwa anders, lieber Herr Rombach?

Ja, das ist wohl wahr, daß sich die Volkswirtschaften nach dem Ende der Pandemie – so Gott will – kräftig erholen werden. Aber schaut doch mal bitte jemand genauer in das dann funktionierende Räderwerk der Ökonomie? Wo es geschmiert läuft, verschleißt einiges und muss nachjustiert werden. Mit anderen Worten: ich würde mich nicht wundern, wenn die Zinsen stark stiegen, um Überhitzungen zu vermeiden.

Wenn dem so ist, braut sich auch über den Börsen einiges Unheil zusammen, zumal sich bis dahin vermutlich in Sachen globale Schuldenberge nichts getan hat und die Regierungen weiter schön die Achseln zucken werden, man habe halt nicht anders gekonnt. Irgendwann gilt es, den Deckel der finanziellen Uferlosigkeit zu bezahlen.

Megatrends beachten

Was also tun? Es ist also durchaus angesagt, sich sein Depot mal etwas genauer anzusehen, ob es noch möglichen Stürmen trotzen kann. Es kann durchaus sinnvoll sein, sich mal den einen oder anderen defensiven Wert (Nestlé etwa oder Symrise) mehr ins Portfolio zu legen oder auch mal raus aus einem reinen Aktienfonds in einen gemischten.

Gefährdete Giganten „FAANG“

Ganz wichtig ist aber auch, sich klar zu machen, welche Aktien überhaupt nicht (mehr) sexy sind und eigentlich lieber heute als morgen verkauft werden müssten. Hier finde ich es zum Beispiel recht zielführend, auf den Megatrend „Gefährdete Giganten“ genau zu achten. Die „FAANG“ Aktien Facebook, Apple, Amazon, Netflix, Google geraten zusehendes ins Visier der Kartellbehörden und das weltweit. Und überhaupt sind Growth Aktien eh nicht mehr der Liebling der Märkte.

Wasserstoff, aber bitte selektiv

In der Tat, Wasserstoff ist ein Riesenthema. Man kann sich aber auch an solchen Titeln ganz schön die Finger verbrühen, wie der Fall Nikola recht anschaulich gezeigt hat. Welche Werte ich hier gut finde und welche nicht, sehen Sie in meiner Börsebius Wasserstoff-Ampel.

Taufrisch und neu dabei sind seit ein paar Minuten nun Siemens Energy und Vorwerk.

Also, alles in allem: Bange machen gilt nicht. Aber Sorgenfalten dürfen schon sein. Und Depot durchfegen muss sein.

Bleiben Sie mir gewogen, ich bin ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.

Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“

Hier noch der Link zur Börsebius Wasserstoff-Ampel börsebius.de/insidertelegramm

Tags: Börsebius, TopTen-Masterliste, Megatrends, DAX, FAANG, Wasserstoff, Vorwerk, Siemens Energy. Techaktien, Growth, Value, Nestlé, Symrise