Warren Buffett tritt ab: Was wir vom Starinvestor lernen können – oder auch nicht
Kürzlich habe ich mich mit einem jungen alerten Anlageberater unterhalten, so der Typ Hans Dampf in allen Gassen, und „ich habe schon immer gewusst, wie der Markt läuft“.
Dem Gespräch setzte der Schlauberger noch die Krone auf, in dem er mir mitteilte, er handele immer so wie Warren Buffet und würde das Ganze „zur Sicherheit“ noch mit seiner eigenen Chartanalyse „nachjustieren“.
Nun ist der arme Kerl mit seiner Charttechnik verloren, denn Warren Buffet hört auf. Der legendäre Investor aus Omaha und Boss der Investmentfirma Berkshire Hathaway will sich nach 60 Jahren und 66 Monate vor seinem einhundertsten Geburtstag aufs Altenteil zurückziehen.
Auch Finanzjournalisten haben warme Gefühle, wenn sie über Warren Buffet und seine sagenhaften Erfolge schreiben. Das „Orakel aus Omaha“ schaffte es immer wieder, klar bessere Renditen zu erzielen als der Markt. Seine Hauptversammlungen waren stets sagenumwoben und fanden oft vor 10.000 begeisterten Jüngern statt. Und ich gebe es frank und frei zu: Ich habe mich ebenfalls oft von Warrens Anlageentscheidungen inspirieren lassen und der Mann ist ja auch einfach eine Wucht.
Nun kann sich der geneigte Betrachter sagen, was soll´s, ich ziehe erst mal den Hut vor Ehrfurcht und bleibe anschließend trotzdem Berkshire Hathaway treu, also der Aktie von Berkshire Hathaway. Und genau das sollten Sie meines Erachtens nicht tun.
Wenn so ein Starkoch wie Buffet abtritt, wird auch bei Berkshire Hathaway Einheitsbrei angerührt werden, weil dort dann die genialen Ideen ausbleiben werden, zu denen nur Warren Buffett fähig war. Ich wette, dass die dortigen Investment-Committees nur noch in Big-Tech Kategorien denken werden und das führt dann halt auch nur noch zu marktüblichen Anlageergebnissen.
Können wir denn trotzdem noch was mitnehmen von Warren Buffet? Ja klar, können wir das, wenn wir einige seiner wichtigsten Anlageregeln in unsere Gedankenwelt und unser Investmentverhalten einbauen und verinnerlichen.
Zusammengefasst heißt das „Investiere nur in das, was Du verstehst“ und „Denke immer vom Gegenteil her“, sowie „Halte stets Bares“.
Ganz sicher gehört die Chartanalyse nicht dazu. Wer das glaubt, sollte besser ETF kaufen.
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin Ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“
Tags: Börsebius, Börsebius TopTen-Masterliste, Börsebius TopSelect, Börsebius TopMix, Börsebius Bosses Follower Fund, DAX, Deutscher Aktienindex, Finanzmärkte, Warren Buffett, Berkshire Hathaway
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