Börsebius TopTen-Masterliste: Bayer, Bayer, Bayer und noch einiges mehr
Da liegt sie nun vor Ihnen, druckfrisch und brandneu, die aktuelle Börsebius TopTen-Masterliste. Von vielen heiß ersehnt, von mir gründlich überlegt, lange gewartet, was muss raus, was soll auf jeden Fall drinbleiben, welche Werte eignen sich für ein demnächst eher defensiv strukturiertes Depot? Eine durchaus schwierige gedankliche Gratwanderung, die Zeiten sind nun mal hochvolatil.
Wer hat eigentlich diese blöde Regel erfunden, daß in ein gut sortiertes Aktiendepot maximal 10 Werte gehören? Ach ja stimmt, ich war das ja selber. Aber: Eine solche Vorgabe führt zu einer gehörigen Disziplin, jede Anlageentscheidung genau zu überdenken und gerne auch mal mehrere Runden darüber zu schlafen.
Bayer, Bayer, Bayer
Letzte Woche habe ich in meiner Kolumne nach wirklich langer Überlegung Bayer zum Kauf empfohlen. Und die Aktie natürlich als möglichen kommender TopScorer in die Masterliste aufgenommen. Die Entscheidung vom letzten Mittwoch war schon mal fürs Erste ein Volltreffer. Seither hat die Aktie mehr als 10 Prozent zugelegt.
Als Kaufbegründung hatte ich vor gut einer Woche genau das geschrieben:
„Es gibt allerdings Anzeichen, dass sich in 2026 die Prozesslage in den USA entspannen könnte, manche sprechen auch von einem eventuellen Deal mit der US-Administration. Oder gar von einer möglichen Insolvenz von Monsanto. Wie auch immer, Bayer scheint langsam in die Spur zu kommen und das ist für den Aktienkurs eine gute Nachricht. Eine sehr gute sogar.“
Aus der Idee wurden seit gestern plötzlich Fakten. Das Weiße Haus gab jüngst bekannt, dass die US-Regierung die Klage Bayers vor dem Supreme Court unterstützt.
Damit war klar, was gestern mit dem Kurs der Bayer Aktie passieren musste: es ging wie eine Rakete himmelwärts.
Meines Erachtens hat die Bayer jetzt auch ziemlich Luft nach oben. Kurse oberhalb der Marke von 50 Euro halte ich für durchaus denkbar in den nächsten 12 Monaten.
Was ist sonst noch neu in die Börsebius TopTen-Masterliste gekommen? Mit Infineon setze ich klar darauf, dass die Halbleiterbranche eine Verlagerung der Fertigung Richtung Europa und weniger Abhängigkeit von den USA und China will. Das gilt selbstredend auch für die Kunden, die am Ende die Rechnung bezahlen.
Mit Ottobock setze ich auf einen Prothesenhersteller, der in Europa eine führende Position wahrnimmt und – wichtig – ziemlich profitabel ist.
Und mit Deutz kommt ein Wert wieder in die Masterliste, den ich zuvor rausgenommen hatte, als der Kauf von Thyssen Krupp Marinetechnik (TKMS) geplatzt ist. Aber mittlerweile hat sich Deutz auch im Drohnengeschäft und anderen interessanten militärischen Bereichen (Sanitätsroboter) engagiert und das macht den Wert so interessant. Wieder so interessant.
Was muss weichen?
Weichen müssen The Platform Group, Symrise, Teamviewer und Eutelsat.
Bei The Platform Group wird mir die Situation langsam zu unsicher. Das Managermagazin hat zwar ziemlich grobschlächtig über kuriose Führungspraktiken berichtet, was ich ursprünglich als übertrieben eingeschätzt habe. Allerdings, wo Rauch ist, da ist auch oft Feuer. Mich verunsichert, dass kein Analyst mehr über die Aktie berichtet, genauer, es gibt kein sogenanntes Coverage mehr von dem Unternehmen. Das macht mich ziemlich misstrauisch. Also raus damit.
Bei Teamviewer und Eutelsat bin ich im Prinzip immer noch positiv, aber eben ohne Hurra, es gibt eben spannendere Werte, siehe oben Bayer, Infineon und Ottobock. Symrise sind ehrlich gesagt, eine ziemliche Enttäuschung für mich. Ein Fehlschuss halt.
Bei Eutelsat ist meines Erachtens die Story immer noch intakt. Aber: Die technische Ausgestaltung der Kapitalerhöhung von Eutelsat ist (auch) verantwortlich für die derzeitige Kursschwäche von Eutelsat. Ich bin grundsätzlich immer noch positiv. Eutelsat kann von der europäischen Raumfahrt Initiative profitieren. Ein spekulatives Investment, gewiss, aber immer noch spannend. Das heißt auch, dass es sinnvoll sein kann, die Kapitalerhöhung mitzumachen.
Neu in der „Bloß nicht“ Liste: HelloFresh
Neu in der Liste der Werte, die der Anleger tunlichst meiden sollte, ist HelloFresh. Das Unternehmen war nie profitabel und wird es meines Erachtens auch nicht werden. Außerdem gibt es immer mehr Konkurrenten, darunter neuerdings auch REWE.
Mit der neuen Börsebius TopTen-Masterliste sind wir hoffentlich in einer guten und ausgewogenen Range zwischen Phantasie und Vorsicht angekommen. Allerdings stehe ich Gewehr bei Fuß und reagiere eventuell an der einen oder anderen Stelle. So nötig.
Börsebius TopTen-Masterliste Winter 2025/2026
Bleiben Sie mir gewogen, ich bin ihnen ebenso verbunden.
Über Anregungen für Themenvorschläge freue ich mich sehr.
Stets, Ihr
Reinhold Rombach
„Börsebius“
Tags: Börsebius, Börsebius TopTen-Masterliste, Börsebius Bosses Follower Fund, Börsebius TopSelect, Börsebius TopMix
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